Praktische Beispiele, wann und wie Sie die Six Thinking Hats einsetzen können.


Beispiele Six Thinking Hats | eine Idee wird sofort abgelehnt | im Beruf | in der Familie | unter Freunden

Eine Idee wird geäußert und wird sofort abgelehnt. Eine - leider - häufige Situation. 

Beim Denken mit den Six Thinking Hats werden Ideen so betrachtet:

Unter dem Gelben Hut stellen sich ALLE GLEICHZEITIG diese Fragen

  • Was ist der Nutzen? 
  • Was sind die positiven Aspekte?

danach unter dem Schwarzen HutALLE GLEICHZEITIG

  • Was sind Schwierigkeiten, Risiken, Probleme?
  • Wo ist Vorsicht angebracht?

abschließend kann unter dem Grünen Hut gefragt werden

  • Wie können wir diese Probleme überwinden?
  • Was könnten wir sonst machen?

Danach kann entschieden werden, ob diese Idee weiterverfolgt werden soll.

Je Hut geben Sie sich 2-3 Minuten Zeit. 

Viel Spaß!

 



Beispiele Six Thinking Hats | neue Ideen gesucht | im Beruf | in der Familie | unter Freunden

Wir enden in unseren Gesprächen und Überlegungen immer wieder bei den gleichen Vorschlägen? Wir brauchen neue Ideen!

Beim Denken mit den Six Thinking Hats werden unter dem Grünen Hut Ideen entwickelt.

Unter dem Grünen Hut stellen sich ALLE GLEICHZEITIG diese Fragen

  • Welche Möglichkeiten und Ideen gibt es? 
  • Gibt es andere Wege, um das Ziel zu erreichen?
  • Was sonst können wir hier machen?

Versuchen Sie, auch auf den Ideen anderer aufzubauen. Das geht gut mit "Ja, und dann ...".

 

Achtung: Unter dem Grünen Hut werden keine Ideen bewertet! Es wird nur gesammelt.

Unter dem Grünen Hut werden auch gezielt Kreativitätstechniken eingesetzt. 

Viel Spaß! 

 

PS: Ideen dürfen verrückt sein. Eine verrückte Idee ist zu bändigen. Eine langweilige Idee ist nur mit mehr Auswand interessant zu machen.

 



Beispiele Six Thinking Hats | total verliebt in eine Idee | im Beruf | in der Familie | unter Freunden

Jemand ist vollkommen verliebt in eine Idee? Oft lassen wir uns in dieser Situation dazu verleiten, die Rolle des Skeptikers einzunehmen, mit der guten Absicht, für Ausgewogenheit zu sorgen. 

Beim Denken mit den Six Thinking Hats können wir anregen, die Idee  weiter zu betrachten, zum Beispiel so:

Wir stellen uns unter dem Grünen Hut GEMEINSAM diese Fragen

  • Gibt es andere Wege, um das gleiche Ziel zu erreichen?
  • Was sonst können wir hier machen?

Oder wir laden zu einem Wechsel der Denkrichtung ein, unter dem Schwarzen Hut

  • Was sind besondere Herausforderungen - bestehende und potentielle?
  • Was sind Risiken?
  • Wo ist Vorsicht angebracht?

Dabei darauf achten, dass GEMEINSAM Punkte gesammelt werden! 

 

Danach sollte unter dem Grünen Hut VON ALLEN diese Frage bedacht werden

  • Wie kann mit den Schwierigkeiten und Risiken, die unter dem schwarzen Hut identifiziert wurden, umgegangen werden?

Achtung:

NICHTS IST GEFÄHRLICHER ALS EINE IDEE!

NICHTS IST GEFÄHRLICHER ALS EINE IDEE!



Beispiele Six Thinking Hats | kein Ergebnis im Gespräch  | im Beruf | in der Familie | unter Freunden

Kennen Sie die Situation? Wir reden miteinander und kommen zu keinem Ergebnis.

Beim Denken mit den Six Thinking Hats sorgt der Blaue Hut dafür, dass wir unser GEMEINSAMES DENKEN so strukturieren, dass wir Ergebnisse erreichen.

 

An Anfang eines Gesprächs stellen wir uns unter dem Blauen Hut GEMEINSAM diese Fragen

  • Worüber müssen wir nachdenken? | FOKUS
  • Unter welchem Hut oder welcher Sequenz von Hüten denken wir darüber nach? | TECHNIK
  • Wieviel Zeit nehmen wir uns dafür? | ZEIT

An Ende unseres Gesprächs steht ebenfalls der Blaue Hut. GEMEINSAM werden diese Punkte festgehalten

  • Was ist das Ergebnis des Gesprächs?
  • Was sind die nächsten Schritte?
  • Wer macht was bis wann?

Dabei gilt auch: 

Wir sprechen aus vielen Gründen miteinander. Nicht immer erwarten wir ein Ergebnis. Wenn wir jedoch von einem Gespräch oder Treffen ein bestimmtes Ergebnis erwarten, sollten wir es nicht dem Zufall überlassen. 

 



Beispiele Six Thinking Hats | im Gespräch | ohne Hüte :-)

Würden Sie die Six Thinking Hats gerne benutzen, ihre Gesprächspartnerin kennt die Methode jedoch nicht? 

 

Braucht sie auch nicht! Sie müssen sie auch nicht in die Methode der Six Thinking Hats einführen!

 

Nutzen Sie einfach die Fragen, die hinter den verschiedenen farbigen Hüten für die verschiedenen Denkrichtungen stehen. Laden Sie dazu ein, bestimmte Fragen einfach mal gemeinsam zu bedenken - versuchen Sie also das "Ja, aber ..." zu unterbinden.

 

Wenn es Ihnen gelungen ist, auf diese Weise ein konstruktives Gespräch zu führen (im wahren Sinne des Wortes), können Sie Ihre Gesprächspartnerin im Nachhinein darauf aufmerksam machen, welchen Ansatz den Denkens Sie gemeinsam benutzt haben. Wenn es passt und das Interesse da ist, so wäre jetzt ein guter Moment, mehr von der Methode zu erzählen.   

  



Beispiele Six Thinking Hats | ganz alleine

Sie können die Six Thinking Hats auch für sich alleine nutzen. Dabei fällt natürlich der Austausch und das Aufbauen auf Gedanken und Ideen anderer weg.

 

Dennoch: Mit den Six Thinking Hats können Sie Ihren eigenen Denkprozess sehr gut strukturieren! Und Ihren Fokus im Griff behalten!  Sie kommen aus dem Grübeln raus und wissen, zu welchen Fragen Sie sich Ihre Gedanken gemacht haben und so Ihr Denken - und vielleicht Ihre Entscheidungen - auch nachträglich gut nachvollziehen. 

 

Gehen Sie dabei so vor:

  1. Notieren Sie sich Ihr Thema oder Ihre Fragestellung. Halten Sie auch fest, was Sie als Ergebnis Ihres Denkens erwarten. |  Blauer Hut
  2. Entscheiden Sie sich für eine passende, logische Sequenz der Denkhüte. Es gibt keine richtigen oder falschen Sequenzen - mit der Zeit werden Sie immer sicherer in der Wahl gut geeigneter Sequenzen. EIN TIPP: Benutzen Sie den gelben Hut VOR dem schwarzen HutKommen alle Hüte/Denkrichtungen in Ihrer Sequenz vor? Das sorgt für Ausgewogenheit. Es gilt aber auch: nicht alle Hüte müssen zwingend vorkommen. Setzen Sie sich eigene Zeitlimits - das fördert die Konzentration und hilft, gedankliche Abschweifungen zu vermeiden.
  3. Denken Sie in Ihrer geplanten Sequenz der Denkhüte. Bleiben Sie mit Ihrem Denken ausschließlich unter dem Hut, unter dem Sie gerade denken wollen! Notizen sind sinnvoll.
  4. Schließen Sie Ihre Sequenz immer mit dem Blauen Hut ab. Stellen Sie sich diese Fragen:

Was ist das Ergebnis meines Denkens?

Welche nächsten Schritte stehen an? 

Was mache ich bis wann?

 

Sie können beispielsweise vor einem Gespräch wichtige Themen für sich alleine durchdenken.  

 



Beispiele Six Thinking Hats | in der Moderation

Die Six Thinking Hats lassen sich sehr effektiv in der Moderation einsetzen. Sie sind eine einfach und niederschwellig zu nutzende Methode. Das parallele Denken mit den Six Thinking Hats ist eine konstruktive und lösungsorientierte Alternative zum Ansatz der Argumentation. 

Sie haben als Moderatorin die Wahl:

  • Option 1:
    • Sie stellen die Methode kurz vor.
    • Sie setzen dann in Ihrer Moderation die verschiedenen Hüte zum Wechsel der Denkrichtung ein. 
    • Vorteil: sehr klarer & schneller Wechsel von Perspektiven/Denkrichtungen, Transparenz über Methodeneinsatz
    • Nachteil: Zeitaufwand zum Beginn für die Vorstellung der Methode, eventuell ablehnende Haltung gegenüber der Methode und Diskussion zur Rechtfertigung des Einsatzes
  • Option 2:
    • Sie stellen die Methode nicht vor (können also nicht auf die Hüte in Ihrer Moderation zurückgreifen)
    • Sie laden zum parallelen Denken ein (ohne es so zu benennen!), indem Sie die verschiedenen Denkrichtungen in Ihren Fragen in Ihrer Moderation "verpacken". Sie können dazu 1:1 die Fragen stellen, die hinter den verschiedenen Hüten stehen. 
    • Vorteil: klarer Perspektivenwechsel und lösungsorientiertes paralleles Denken, keine Diskussion über Methodeneinsatz
    • Nachteil: keine Transparenz und kein Wissenstransfer zum Ansatz des parallelen Denkens

Für Gruppen, die sich regelmäßig besprechen oder zusammen arbeiten, bietet es sich an, dass alle Beteiligten die Methode kennen und selber einsetzen können (in der Moderation, im Gespräch oder für die individuelle Reflexion).

 



Beispiele Six Thinking Hats | eine Regel

Es gibt EINE Regel:

 

ALLE denken GLEICHZEITIG unter dem GLEICHEN HUT.

 

Das war's. Einfacher geht es kaum :-)

 



Beispiele Six Thinking Hats | der Weiße Hut | White Hat | Was wissen wir?

Beschäftigen wir uns mit einem Thema oder sind wir auf der Suche nach guten neuen Lösungen? Wann immer wir gezielt über etwas nachdenken wollen, brauchen wir Informationen. 

Bei den Six Thinking Hats sind Informationen das Thema des Weißen Hutes. Unter dem Weißen Hut stellen wir uns GEMEINSAM diese Fragen

  • Was wissen wir?
  • Welche Informationen benötigen wir außerdem?

Dabei gehen Sie so vor:

  1. Notieren Sie alle Informationen - auch wenn widersprüchliche Sichtweisen genannt werden.
  2. Bewerten Sie gemeinsam die Relevanz der Informationen für die Fragestellung.
  3. Bewerten Sie gemeinsam die Genauigkeit und Verlässlichkeit der Information.
  4. Halten Sie fest, woher und wie Sie noch fehlende Informationen bekommen.
  5. Halten Sie auch fest, wenn Sie wissen, wie andere Gruppen oder Personen über Ihr Thema denken und fühlen.

Achtung: Es geht unter dem Weißen Hut "nur" darum, Informationen zu sammeln und bezüglich ihrer Relevanz für die Fragestellung und Genauigkeit zu bewerten.

 

Das Sammeln von Informationen ist für die Qualität von Denkprozessen und letztlich darauf folgenden Entscheidungen von sehr großer Wichtigkeit! Es gilt: Je vielseitiger Wissen, Erfahrungen und Perspektiven in einer für das Thema relevanten Gruppe sind, umso besser ist die Informationslage. 

 



Beispiele Six Thinking Hats | der Weiße Hut | wichtige  Information | OPV | Other People's Views

Eine besondere Kategorie unter dem Weißen Hut ist die Frage nach den Perspektiven und Sichtweisen anderer, für das Thema relevanter, Gruppen. Im Englischen würde hier der Begriff "stakeholder" genutzt werden. 

 

O.P.V. - Other People's Views 

 

Wir stellen uns diese Fragen:

  • Welche relevanten Gruppen oder Personen gibt es?
  • Welche Sichtweisen hat diese Person oder Gruppe auf das Thema?
  • Welche Informationen benötigen wir von dieser Person oder Gruppe?
  • Wie bekommen wir diese Informationen?

Offensichtlich:  Wenn für das Thema relevante Gruppen und Personen direkt in den Denkprozess eingebunden sind, beispielsweise in der Planung von Projekten, ist der Großteil der wichtigen Informationen schnell auf dem Tisch. 

 



Beispiele Six Thinking Hats | jemand sieht immer schwarz

Schwarzseher nerven. Sie ersticken jede Idee im Keim. Dazu kommt, dass wir uns schon innerlich darauf einstellen, das "Hab' ich doch gesagt." zu hören, wenn etwas nicht klappt. Es ist eine  meist einfache Rolle, da sie weder Verantwortung noch Engagement für die Umsetzung von Ideen oder Veränderung übernimmt.  

 

Aber auch Schwarzseher sind nicht immer mit der eigenen Rolle zufrieden.  Oft nehmen sie diese Rolle ein, da sie das Gefühl haben, andere würden sich ansonsten nicht mit den möglichen Schwierigkeiten und Risiken auseinandersetzen.

 

Helfen Sie Schwarzsehern aus ihrer Rolle heraus! Der Ansatz: Perspektivenwechsel, paralleles Denken, Six Thinking Hats. 

 

Sie werden gemeinsam feststellen, dass auch der vermeintliche Schwarzseher kreative Ideen hat!

 



Beispiele Six Thinking Hats | warum der schwarze Hut so wichtig ist!

 Unter dem Schwarzen Hut sammeln wir GEMEINSAM Schwächen, mögliche Schwierigkeiten und Risiken. Wir stellen uns diese Fragen:

  • Was sind die Herausforderungen?
  • Was sind Schwierigkeiten oder Probleme?
  • Was sind Risiken?
  • Wo ist Vorsicht geboten?

Warum ist der Schwarze Hut so wichtig?

Erst die Gewissheit, dass Risiken und Probleme auf alle Fälle bedacht werden, macht frei, dass sich ALLE kreativ und konstruktiv einem Thema widmen können.

 

Eine WICHTIGE BESONDERHEIT:

Für den  Schwarzen Hut gibt es kein fixes Zeitlimit! Es ist wichtig, dass ALLE Bedenken erfasst werden. Nur so kann damit letztlich konstruktiv und transparent umgegangen werden.

 



 

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